Ab wann ist Alkohol schädlich? Und was gilt als riskanter Konsum?
Prinzipiell gilt: Alkohol ist ein Nervengift. Mit dem Konsum geht auch immer ein Risiko einher. Es gibt also keinen schadlosen Gebrauch von Alkohol. Von einem risikoarmen Konsum ist die Rede, wenn die schädlichen Ausmaße von Alkohol auf die psychische und körperliche Gesundheit relativ gering sind.
Von einem „schädlichen Konsum“ spricht man, wenn noch kein übermächtiger Zwang oder Wunsch zum Konsum, also noch keine akute Abhängigkeit besteht, aber schon negative körperliche, psychische oder soziale Folgen aufkamen, die mindestens einen Monat lang oder in 12 Monaten wiederholt auftraten. Die Übergänge zur handfesten Sucht sind allerdings fließend.
Die „Deutsche Hauptstelle für Sucht“ (DHS) legte einen Schwellenwert fest, der zur groben Orientierung dienen kann. Diese Werte können eine Gefährdung und mögliche Langzeitfolgen allerdings nicht ausschließen. Demnach sollte eine gesunde Frau nicht mehr als 12 Gramm (1 Standardglas) und ein gesunder Mann nicht mehr als 24 Gramm reinen Alkohol (2 Standardgläser) am Tag konsumieren.
Außerdem empfiehlt die DHS zwei konsumfreie Tage in der Woche. Wichtig hierbei zu beachten ist: Für Jugendliche und junge Erwachsene unter ca. 25 Jahren deren Organe und vor allem Gehirne sich noch in der Entwicklung befinden, gibt es keinen risikoarmen Konsum. Vor allem Rauschtrinken kann zu Langzeitschäden führen. 1
Problematischer Konsum
Problematischer Konsum ist in medizinischer Hinsicht kein eindeutig festgelegter Begriff und kann sich unterschiedlich äußern.
Dennoch lassen sich Anhaltspunkte ableiten, die das Trinkverhalten einzuordnen versuchen. Diese haben aber, wie eingangs erwähnt nur eine hinweisende, keine diagnostische Funktion.
Unter anderem die Trinkmenge, aber auch das Trinkverhalten, die Intention, sowie ob es bereits negative Folgen gab, kann eine Rolle spielen.
Problematischer Konsum kann, muss aber nicht zwingend durch folgende Trinkmuster gekennzeichnet sein:
- Regelmäßiger, nicht nur gelegentlicher Gebrauch von Alkohol über den o.g. Schwellenwert für „riskanten Konsum“ hinaus
- Kontrollverlust über die Menge beim Rauschtrinken
- Trinken, um Sorgen und Probleme zu verdrängen oder Stress zu ertragen
- Es gab bereits Schwierigkeiten, Streit und Probleme in Partnerschaft, Familie Freundschaft oder mit Arbeitskollegen
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit oder Vernachlässigung wichtiger Aufgaben bspw. im Beruf oder Haushaltsführung
- Verletzungen oder Unfälle aufgrund des Alkoholkonsums
- Körperliche Schäden durch Alkoholkonsum bspw. Leberzirrhose
- Schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle aufgrund der Trinkgewohnheiten
- Erinnerungslücken durch übermäßigen Konsum
- Alkoholkonsum in unangebrachten Situationen bspw. morgens
- Äußerungen von Sorge über den Alkoholkonsum von nahestehenden Menschen.
1: https://www.kenn-dein-limit.info/alkohol-ohne-risiko.html