Die Ursachen für einen Rückfall können vielfältig sein. Daher ist es wichtig, Warnsignale frühzeitig zu erkennen. Welche das sein können, lesen Sie im Artikel Ursachen für einen Rückfall. Präventative Maßnahmen helfen dabei, Rückfälle aktiv zu verhindern. Weitere Informationen dazu finden Sie im Artikel Rückfälle vermeiden.
Ein Rückfall kann sich auf unterschiedliche Art und Weise anbahnen:
Der trockene bzw. Verhaltensrückfall
In diesem Fall ist noch kein Alkohol verzerrt worden, dennoch kehrt der Betroffene wieder zu alten Gewohnheiten und Verhaltensmustern zurück, was eine sukzessive Destabilisierung bedeutet und einen schwerwiegenden Rückfall nach sich ziehen kann. Das kann bspw. die Rückkehr zu einer losen Tagesstruktur bedeuten. Es kann aber ebenso heißen, dass sich trockene Alkoholiker bewusst einer Risikosituation aussetzen (zum Beispiel das Treffen früherer Trinkkumpanen oder der Besuch der alten Stammlokale). Ebenso können alte psycho-emotionale Muster wie Gefühlsschwankungen, Sprunghaftigkeit oder ähnliches auftreten.
Der Ausrutscher, Fehltritt oder „Lapse“
Ein „Lapse“ ist der einmalige Konsum von Alkohol. In diesem Stadium kann der schwerwiegende Rückfall durch die sofortige Rückkehr zur Abstinenz, eine anschließende Reflexion und korrekte Bewertung möglicherweise noch verhindert werden. Es empfiehlt sich diesbezüglich ein offener Umgang mit Angehörigen und Therapeuten, um weiteren Rückfällen vorzubeugen. Häufig geraten Erkrankte nach einem solcher Rückfälle in ein Gefühl der Scham, Schuld und der Versagensangst. Der Verlust der Kontrolle versetzt die Betroffenen nicht selten in einen sogenannten Rückfallschock (Abstinenzverletzungssyndrom), was die Zuversicht auf weitere Abstinenz untergräbt.
Der Ausrutscher sowie der Verhaltensrückfall können einem schweren Rückfall vorausgehen und ihn begünstigen, wenn nicht frühzeitig interveniert wird.
Der schwere Rückfall
Hier tritt erneut der vollständige Abstinenzverlust, sowie der Kontrollverlust ein und das alte Trinkverhalten ist in Menge, Häufigkeit und Dauer vergleichbar zur Zeit vor der Abstinenz.
Der schleichende Rückfall
Aus einem Glaube an den kontrollierten Konsum heraus, werden wiederkehrend kleine Mengen Alkohol getrunken. Allmählich kehrt jedoch das alte Trinkverhalten zurück und mündet schließlich in der gleichen Abhängigkeit, von der man glaubte sie überwunden zu haben. 1
1: https://www.mywaybettyford.de/suchtkompendium/rueckfall-alkohol/